Teilkasko
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Die Teilkasko ist ein Bestandteil der Kfz-Versicherung. Was versichert ist und für wen sich die Teilkasko lohnt, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist in der Teilkasko versichert?

In der Teilkaskoversicherung ist das Fahrzeug vor mehreren Gefahren versichert. Dazu gehören folgende Ereignisse mit Beispielen:

Brand und ExplosionEntwendungNaturgewaltenGlasbruchTierbissWildunfälle
Das Fahrzeug wurde bei einer Demonstration in Brand gesetzt und vollständig ausgebrannt.
Das Fahrzeug wurde aufgebrochen und gestohlen. Auch Beschädigungen aufgrund von Einbruchversuchen sind mitversichert.
Dazu zählen Schäden aufgrund von Sturm (ab Windstärke 8), Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Lawinen oder Vulkanausbruch.
Die Scheibe ist aufgrund eines Steinschlags gerissen.
Ein Marder hat die Verkabelung im Motorraum beschädigt.
Während der Fahrt läuft ein Reh über die Straße und kollidiert mit dem Fahrzeug.

Der Versicherungsumfang der jeweiligen Ereignisse kann sich je nach Versicherung und Tarif unterscheiden.

Wird man schlechter gestuft nach einem Teilkaskoschaden?

Es gibt in der Teilkasko keine Schadenfreiheitsklassen wie in der Kfz-Haftpflicht oder Vollkaskoversicherung. Die Inanspruchnahme der Teilkasko wirkt sich nicht auf den Beitrag aus.

Wonach richtet sich der Beitrag in der Teilkaskoversicherung?

Der Beitrag richtet sich nach dem gewählten Tarif, den individuellen Tarifmerkmalen (Fahreralter, Fahrleistung, etc.), nach den Regional- und Typklassen und der gewählten Selbstbeteiligung.

Welche Selbstbeteiligung ist in der Teilkasko sinnvoll?

Für die Teilkasko kann man verschiedene Selbstbeteiligungen wählen. Übliche Optionen sind: Keine Selbstbeteiligung, 150€, 300€, 500€ oder 1.000€. Je geringer die Selbstbeteiligung, umso höher auch der Beitrag.

Um zu klären, welche Selbstbeteiligung sinnvoll ist, sollte man sich fragen welchen Eigenanteil man problemlos aufbringen kann. Zusätzlich sollte man sich die Beitragsunterschiede ansehen. Zwischen 150€ und 300€ Selbstbeteiligung liegen manchmal nur 10€ Beitragsunterschied. Ist der Mehrbeitrag über die nächsten 5 Jahre günstiger als die höhere Selbstbeteiligung, sollte man dazu tendieren die geringere Selbstbeteiligung zu wählen. Entscheidend ist allerdings auch das Risiko. Steht das Fahrzeug überwiegend im Freien, gibt es in der Region häufiger Wildunfälle, Marderschäden oder Diebstähle, sollte man grundsätzlich eine geringe Selbstbeteiligung wählen.

Die meisten Menschen wählen 150€ Selbstbeiteilung. Das Verhältnis zum Beitrag ist hier meist am ausgeglichensten.

Was bezahlt die Versicherung bei Beschädigung oder Verlust – gibt es Grenzen?

Bei einem versicherten Schadenfall werden die Reparaturkosten übernommen. Die Höchstgrenze liegt immer beim Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs. Auch bei einem Diebstahl wird der Wiederbeschaffungswert ersetzt.

Beispiel:
Eine Hagelschauer beschädigt das Fahrzeug, es sind mehre Dellen entstanden. Die Reparaturkosten liegen bei 3.500€. Das Fahrzeug hat einen marktüblichen Wert von 1.500€. Es liegt ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Die Versicherung zahlt maximal den Wiederbeschaffungswert (1.500€) abzüglich der vereinbarten Selbstbeteiligung.

Für wen ist eine Teilkaskoversicherung sinnvoll?

Die Teilkasko deckt viele Schäden ab, auf die man selbst keinen Einfluss hat. Daher ist eine Teilkaskoversicherung grundsätzlich empfehlenswert. Mit einer Ausnahme: Hat das Fahrzeug nur noch einen marktüblichen Wert von unter 1.000€, lohnt sich der Beitrag für die Teilkasko in der Regel nicht mehr. Auch bei einem Fahrzeugwert unter 3.000€ und der grundsätzlichen Bereitschaft einer Neuanschaffung, kann ein Verzicht auf die Teilkasko sinnvoll ein.

Tipp: Die Vollkasko kann günstiger sein als die Teilkasko!

Richtig gelesen. Obwohl die Vollkasko die Teilkasko beinhaltet und gleichzeitig einen umfangreicheren Schutz bietet, kann sie günstiger sein. Das hängt mit den Regionalklassen und Typklassen zusammen. Fallen diese in der Vollkasko deutlich geringer aus als in der Teilkasko, kann dies zu einem günstigeren Beitrag führen. Das ist zwar eher selten, aber nicht ausgeschlossen. Man sollte daher immer beide Varianten durchrechnen.